Ich bin im Fluss…
Kriegen Sie da lange Zähne, wenn Sie das von Ihrem Gegenüber hören?
Fließen, es strömen lassen ist ein Urbild für Lebendigkeit:
Einer der bekanntesten Sätze von Fritz Perls, dem Begründer der Gestalttherapie lautet „Don´t push the river, it flows by itself“.
Ich verstehe ihn als Einladung zur Hingabe an den Strom des Lebens – nicht machen, sondern fließen lassen!
Fließen lernen: Selbsterfahrung mit Qigong
So war es auch wieder an diesem Wochenende, wo ich ein Seminar „Selbsterfahrung mit Qigong“ geleitet habe.
Drei Ebenen der Transformation die sich gegenseitig anregen und verstärken:
- Meditative, öffnende Qigong Übungen (auch das Qi will frei fließen!)
- Berührende Begegnungen in der Gruppe
- Inspirierende Interventionen aus der Gestaltarbeit
Das zutiefst bestärkende Ergebnis waren Menschen, die wieder tiefer mit ihrer eigenen Lebendigkeit und mit dem Fluss des Lebens als Ganzem in Kontakt gekommen sind.
Ja und wer kennt diese Lebensbereiche nicht:
- in denen es sich erstarrt, wie eingefroren anfühlt,
- abgestandene Gewässer, wo sich so ein bestimmter, wenig einladender Geruch der Fäulnis entwickelt
Was für solche Lebensthemen hilfreich und Not-wendend ist, ist klar: mutiges Hinspüren und das Zulassen der zurückgehaltenen Gefühle.
Dass dies auch stattfinden kann ist nicht machbar: es braucht Vertrauen, ein Gefühl von Sicherheit, Mut sich auf das was kommen mag einzulassen.
Und das entsteht durch eine Atmosphäre von Menschlichkeit, Respekt und Lebensbejahung.
Für mich ist es jedes Mal aufs Neue ein großes Geschenk so einen radikal verwandelnden Prozess begleiten zu dürfen:
Es finden sich vorerst fremde Menschen zu einem Seminar ein und binnen weniger Stunden entsteht eine Tiefe, Vertrautheit und viele kleinere und größere Transformationsprozesse.
Die Menschen verabschieden sich in einer Herzlichkeit und statt mit langen Zähnen gehen sie im Fluss, im Einklang mit ihrer Lebendigkeit.
Erstarrte, stehende Gewässer sind wieder zu quirlig sprudelnden Flüssen geworden!!